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Nicolai Burchartz

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Open hearts!

 

Stell dir vor, du schwimmst los und du strandest an einem Ort, der dich willkommen heißt, bei Menschen, die dich auffangen. 

Kürzlich wurde ich eingeladen, auf der Veranstaltung „Musik gegen Rassismus“ von Park-Kultur in Düsseldorf zu spielen. Ich hatte mich sehr darüber und auf den Abend mit Dirk Beiersdörfer und der HipHop-Gruppe Words beyond borders gefreut. Leider wurde das Konzert, wie alle anderen Veranstaltungen, jetzt aufgrund der massiven Ausbreitung des Coronavirus abgesagt.  

Ich hatte vor dem Konzert lange überlegt, welche Songs ich spielen könnte. Ganz konkret um Rassismus geht es nämlich nur in einem einzigen meiner Stücke – einem Kinderlied über den Hahn Heinrich, der auf seinem Bauernhof den Austauschhahn Henry zu Gast hat. Henry kräht natürlich nicht „richtig“ und das bringt alle auf dem Hof ziemlich in Aufruhr. 

Ansonsten geht es in meinen Songs vordergründig viel um private, persönliche Erfahrungen und Emotionen. Seit der Einladung allerdings höre ich meine Lieder mit anderen Ohren und erahne, dass das Thema in vielen meiner Songs steckt.  

Warum? 
Ich glaube daran, dass der Ursprung für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der (uns allen mehr oder weniger bekannten) Angst vor dem Fremden liegt. Das Fremde, oder die Fremden, damit meine ich nicht nur die Menschen, die ihr Leben in ein überfülltes, marodes Boot legen und in der Hoffnung auf eine andere, sichere Existenz alles riskieren. Nein, das Fremde liegt in allen, die nicht „Ich“ sind und wahrscheinlich sogar in mir selbst. Ich verstehe mich oft genug selbst nicht! 

Aber wieso haben wir so viel Angst vor dem Fremden?  
Wieso scheint die Konsequenz eines Aufeinandertreffens von Fremden so oft in der Zerstörung des einen oder der anderen zu liegen? Wieso glauben wir, dass der, die oder das Fremde uns bedroht (wenn wir das nicht glauben würden, müssten wir nicht immer wieder neue Grenzen errichten)? Warum glauben wir nicht daran, dass es uns bereichert und noch mehr zu dem selbst führt, das wir sein wollen? 

Mein Song „an dir gestrandet“, den ich gerne auf dem Konzert gegen Rassismus gespielt hätte, ist ein kleines Lied. Es geht nicht um politische Dimensionen, es geht nicht um die großen Themen und es geht nicht um Rassismus. (Wenn ihr nochmal nachhören möchtet, findet ihr den Song mit Julia Jech an der Geige hier auf der Website unter Shop und Musik). 

Worum es aber in dem Song geht, ist das Gefühl der Fremde, um die Angst, die alles lahmlegen und sogar zerstören kann und darum, was passiert, wenn man sie überwindet. Es geht um Vertrauen und um das Verlassen der "comfort zone". Schlussendlich geht es darum, was passiert, wenn wir dem oder der anderen mit dem Willen zur echten Begegnung begegnen.  

Open Hearts 
Open hearts hat Erika vor ein paar Tagen in ihrer täglichen Meditation auf facebook auf ihre Stirn geschrieben. Erika ist auch diejenige, die mich zu dem Lied „an dir gestrandet“ inspiriert hat. Während um uns herum immer mehr Ländergrenzen geschlossen werden (mit fatalen Folgen für gerade die Menschen, die Schutz suchen) hoffe ich, dass wir unsere inneren Grenzen und unsere Herzen offen halten.  

Ich stelle mir vor, ich schwimme los und strande da, wo man mich auffängt. Mir ist das passiert (nicht nur einmal) und ich wünsche es mir für alle, jede und jeden auf dieser Welt.  

Passt auf euch auf und bleibt gesund! 

03/21/2020

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in wahrnehmung, identität

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